Jahr 1986
B/E:
Meine Unruhe oder mein Trieb zu einer beruflichen Teilzeitbeschäftigung kam noch nicht zur Ruhe. Januar und Februar arbeitete ich noch für und mit Echarri (SCHWABE) und als sich das Verhältnis auflöste, begann ich Oktober/ November, auf eine ausdrückliche Anwerbung von Joachim Rüggeberg (meinem ex-Director Comercial zu meinen Anfängen bei NOVALUX) eine Nachmittagstätigkeit in der Firma ASINCO (Herren Rüggeberg und Wrusch, sein Schwager), um deren unmöglich geführte Buchhaltung zu regularisieren. Das Büro war, ist, in Pedralbes und es wurde sogar extra für mich ein neuer, moderner Schreibtisch gekauft. Es lief erst mal recht positiv an, 3x3 Stunden in der Woche, aber dann, kurzfristig, war Schluss. Scheint's passte meine Forderung auf Exaktheit und gründliche Arbeit dem Herrn Wrusch nicht und außerdem stießen die beiden Schwäger noch zusammen (meiner Meinung nach wollte der Herr Wrusch sich nicht in seine intime Firmenleitung hineinreden oder schauen lassen) . So wurde meine Tätigkeit erst mal "verschoben", ich hatte weiter Kontakte mit Rüggeberg, aber ohne Aussicht auf Kontinuität. Dieses Jahr war ich ja, innerhalb der "Regelung" NOVALUX, voll im "paro", also offiziell arbeitslos und hatte alle 3 Monate beim INEM (Instituto Nacional de Empleo) "zu Stempeln", was bis zur Einreichung der endgültigen Pensionierung, September 1987, weiterging. Wir überstanden im Sommer, in Darnius vom 2.2. bis 23. Juli, den Waldbrand des Jahrhunderts. Das Feuer zog sich von Port Bou bis Darnius hin und bis direkt an unseren Carrer Nou und den gesamten Südteil des Dorfes. Für Menschenleben und Hausbesitze konnte glücklicherweise die Feuerwehr das Schlimmste abwenden. Nena flüchtete mit Kindern an den Stausee und übernachtete bei Nati, der "Generalin", Frau des Ingenieurs vom Staudamm und Maita und ich, obwohl wir auch gepackt hatten und das Auto auf die Plaza Mayor geparkt hatten, hielten "die Fahne hoch", d.h. Garten unter Wasser setzen, Butanflaschen aus dem Haus und ich am St.Onofre Feuerwache stehen (mit einer Schaufel in der Hand, aber ich hätte ebensogut eine Pfeife im Mund haben können). Das Ganze war echt dramatisch, außerdem brannte es bis Stadt Figueres heran und -unter anderem- den Ruinen des Castell de Montroig. Am 17. September durfte ich in München meinen 60. Geburtstag feiern.
In diesem Jahr verliere ich einen lieben Freund, unser Boot VAURIEN "Ino Pino" wird, direkt nach den Waldbränden, von der Tramontana so umgeworfen, dass der Mast jetzt irreparabel zersplittert war, der Bootskörper stark lädiert und ich das Boot, als Segelboot, aufgebe. Ich hatte gehofft, den Bootskörper noch zum rumrudern oder so erhalten zu können, aber eine brutale Frühjahrstramontana 1987 hatte das Boot um- und umgeschmissen und es war buchstäblich auseinander gerissen. Tante Margarita Goller (87) wird, wohl endgültig, in ein Alten-Pflegeheim der Generalitat de Catalunya eingewiesen, geistig sehr verwirrt (Gedächtnisschwund) und physisch nicht mehr im Haus zu pflegen. Alle Belastungen mit der Mutter blieben zu 90% an der armen Tochter Carmen hängen (deren Tochter, Bea, hatte sich inzwischen von ihrem Mann, David, getrennt und sich nach Boston/USA zu Dan "abgesetzt", hielt dem aber auch nicht lange die Treue und kam 1987 wieder nach Barcelona zurück. In den Familien Casas-Escudero /Hoelscher begaben sich, zwischen den Männern, harte persönliche und finanzielle Probleme, an denen Maita und ich, besonders durch das Zusammensein in Darnius, als stille Zuhörer teilhaben mussten. Das "Drama" hatte sich dann 1988 restlos in Wohlgefallen aufgelöst. Ich entwickle große Aktivität in Malertätigkeit, sowohl in unserer Wohnung in Barcelona, wie auch im Haus Can Joli in Darnius, mit sehr befriedigenden Erfolgen (unter Anleitung der Meisterin = Maita). Mit März 1985 haben wir die Hypothek auf unsere Wohnung, Gustavo Becquer,27, völlig abbezahlt, womit die Wohnung frei von jeder Belastung ist (außer natürlich den Unkosten der Comunidad de Propietarios). Am 31.Juli wird in Madrid Georg Patrick Casas-Hoelscher geboren, Ina hatte in diesem Jahr, so laut Fredi, große sentimentale Probleme. Natürlich war es ja ein Mann, aber das Thema ist Tabu. Fredi flog am 18.8. für seine Firma GPP auf ca. 5 Wochen nach New York, von wo aus er viele Reisen machte (zur Messe nach San Antonio, Urlaubstage in Florida und zum Besuch von Familie Bischoff nach Montreal/Kanada). Im selben Jahr noch erneute Geschäftsreise von Fredi nach USA, diesmal New Orleans.
1986 war das Jahr der Katastrophen des amerikanischen "CHALLENGER" und des sowjetischen Kernkraftwerkes in Tschernobyl.
F/U:
Ostern, 22.3, bis 3.4,, Maita und ich in Darnius und mit uns dieses Jahr nur noch Susi mit Julio und Alexandra (Mausi, schwanger, wollte nicht kommen und Nena und Claus, etc. auch nicht). Wir hatten ein herrliches Osterwetter. Zu Pfingsten dann erneut Maita und ich, vom 17. bis 22.5., in Darnius. Warum immer so kurze Eskapaden, trotz meines Frührentnerstatus? Nun, Maita auch nur eine Stunde den Unterricht am American Institute verlieren == unmöglich! Im Sommer waren Maita und ich erst vom 30.6. bis 15.8., in Darnius und mit uns da auch Nena, Susi und Alexandra, Karlos und Meli und Nicki und kurzfristig Claus. Vom 15.8. bis 20.9. fuhren Maita und ich dann nach München/Dachau, wohnten
erst 3 Tage in Fredis neuer Wohnung in der Muxelstr. 4 in München/Solln und dann, vom 19.8. bis 9.9., wieder in Dachau in der Wohnung/Haus unserer Freund-Verwandten Fam. Plahl und, danach noch, vom 10. - 20.9. wieder in Fredis Wohnung, während er in den USA war und wo mein 60.Geburtstag gefeiert wurde (wir 2, mit Ina, T. Klara und den 3 Plahls). Mit Ina unternahmen wir sehr viel, sowohl von München, wie von Dachau aus: Sylvenstein-Stausee und Sturzbach (da war Fredi noch da), Brauneck/Lenggrieß, Besuch von Augsburg, Besuch in Reit im Winkl (zu Onkel Klaus und Tante Käthe Wiescher) und unternahmen allerlei Fahrradfahrten in die herrliche Umgebung von Dachau. Dazu natürlich etliche Tantenbesuche bei T.Klara und Elsa (letztere im Dachauer Pflegeheim). Weihnachten: Ina und Fredi kamen am 12.12. um Mitternacht im PANDA angefahren und bereits am 13.12. fuhren wir mit den Kindern im R-18 nach Madrid, zur Taufe von Georg Casas-Hoelscher. Wir wohnten bei Hoelschers und Ina und Fredi jeweils bei Susi/Julio und Mausi/Eugen. Wir machten schöne Ausflüge nach Riofrio, Segovia und Manzanares (letzterer zu Sigrid und Carlos Pacheco/Stursberg, wir 4) und die Kinder machten noch mehr Ausfahrten wahrend wir uns Familie und Freunden in Madrid widmeten. Am 20.1?. traten wir die Rückfahrt nach Barcelona an, wo wir ein schönes Weihnachten und noch schöne Tage gemeinsam hatten, bis die Kinder am 30.12. nach München zurückfuhren. Ina hatte im Juli, mit Freundin Bettina (mit der sie sich später verkrachte) Urlaub in Paris und dann, zeltenderweise, in der franz. Bretagne gemacht Fredi hatte seine Urlaubstage des Sommers in den USA verlebt, Fallschirmspringen natürlich inklusive (wovon er aber nicht so begeistert war).
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