Jahr 1980

B/E: Das Jahr begann mit einem "wilden" Streik bei NOVALUX (CCOO = Comisiones Obreras, ganz linkes Syndikat, überzeugten die Arbeiterschaft) der über 2 Wochen anhielt, inbegriffen die "lock-out -Erklärung" der Geschäftsleitung. So hatten wir gewissermaßen Zwangsurlaub. Danach laufen aber die Exporte weiter rasant aufwärts, meine berufliche Tätigkeit befriedigt mich sehr, trotz der stressigen Situationen, die mich persönlich und die Firma betreffen. Chef, Herr Peter Ketelsen, scheidet bei NOVALUX/PHILIPS aus, weil er sich mit der PH-Konzernleitung verkracht und der Betriebsleiter, Herr Ratsch, übernimmt die Geschäftsleitung (reichlich diktatorisch). Zu mir besteht ein relativ gutes Verhältnis, er will den Export noch mehr ausbauen. Menschlich ist er sozusagen "un bicho", aber personalpolitisch gut, er vereinigt alle Einkommensbeträge (Gehalt, Verkaufsbeteiligung, Autozuschüsse) in ein einziges Einkommen, was später günstig auf die Pensionierung wirkt. Ina bekommt im Februar von uns eine Mobilette-Derby (Moped) geschenkt, um besser und schneller zur Deutschen Schule in Esplugas (ca. 10 Km. von zu Hause) zu kommen. Sie hat im (März einen Unfall, Ausrutscher auf einem Ölflecken (bei Ausfahrt La Masia) , der hätte schlimm sein können, weil ein nachfahrender Milchlaster sie fast überfahren hätte. Susto! Fredi, in München natürlich, kauft Eisschlittschuhe, Skier und einen FORD Escort (110 PS, gelb und 2.Hand) und lässt den SEAT-600 verschrotten. Außerdem entdeckt er im Mai, nicht gerade zur Begeisterung seiner Eltern, insbesondere seiner Mutter, sein großes hobby, das Fallschirmspringen, das ihn jedenfalls bis zum Jahr 1988, da diese Zeilen geschrieben werden, nicht mehr loslässt. Ina ist in diesem Jahre, wegen Problem des Übergewichtes, bei Dr. Font Riera in Behandlung (in der Klinik war auch Mausi-Ingrid Hoelscher schon), um ihre Figur "herzurichten". Im Februar beendete Ina einen Tanzkurs innerhalb der katholischen Gemeinde Barcelona (Abschluss unter Teilnahme der Eltern, "chapado a la antigua"). Fredi beginnt in München die großen, freundschaftlichsten Kontakte mit Jacqueline und Quico Mata ( er Studiumkollege von Fredi an der UNI-Barcelona). Ina macht eine Klassenreise (Abiturklasse) nach Köln, Berlin und München. Ich werde für 1980/81 zum Vizeprasidenten der "Comunidad do Propietarios" von Gustavo Becquer, 27 berufen, ein kleiner "rollo", aber es hat mich nicht zu sehr belastet. Nach Verkauf, im Dezember 1979, von Teilgrundstück Sant Onofre in Darnius an Herrn Llibre, hole ich Kostenvoranschläge für eine Restaurierung unseres Hauses "Can Joli" ein. Der Plan wird aber erstmal verschoben, wegen "Familienkrach 1980" über Benutzungszeit des Hauses der respektiven Familien. Der "Krieg" dauerte aber nicht lange, gemeinsamer Sommer war friedlichst und im Herbst begannen die Renovierungsarbeiten (neues Dach, endlich Badezimmer, neue Aufteilung und Gestaltung der Zimmer unten, etc.). Tante Klara lud sich bei uns in Barcelona ein (l9.10.-8.11.), Madrid ist wohl zu weit, oder,... Fredi schneite, nach Weihnachten und auf Rückfahrt nach München, mit seinem Auto in einem Wald, nahe der französisch-schweizerischen Grenze bei Genf, ein und musste von einem französischen Schlepplaster rausgezogen und gerettet werden. Er wollte, aus Dankbarkeit, Französisch lernen, aber es blieb leider bei Lehrbüchern. Ostern, 29.3. bis 7.4., waren Maita und ich eine Woche in Darnius, während Ina Klassenfahrt nach Deutschland machte und Fredi natürlich schon fest in München lebte, Anfang dieses Sommers "verliess" Maita Ina und mich und fuhr alleine vom 7.. bis 25.7. nach München zu Fredi, um dann, mit Fredi zusammen, nach Darnius zu kommen, wo wir 4 wieder zusammen waren, in grossem "Familientreffen" mit der Hoelscher-Familie, Karlos und Meli. Der Stausee war dieses Jahr sehr voll, Boot "Ino-Pino" wurde neu gepönt und wir segelten viel. Zusätzlich kaufte Mausi ein Surfbrett, die Jugend übte sich mit viel Erfolg daran.

Fredis neuer Ford Darnius, 1980 Darnius, 1980 Darnius, 1980

F/U: Wir hatten in Darnius den Besuch von Ehepaar Plahl und Sohn (Herbert-Felix, früher "Pizi" genannt, Monika und Benjamin, ("Benni"), die wir in Rosas gegenbesuchten, Fredi fuhr auf einige Tage nach La Cerdanya (bei Puigcerda) zum Fallschirmspringen und Maita und ich, mit Meli und Karlos fuhren einen Tag hin, um uns den Springer anzusehen (der bei einem der Sprünge in dem weit und breit einzigen Baum landete und sich mühsam herausretten musste). Im September waren Maita und ich noch wieder 4 Tage in Andorra, in einem netten, etwas überfüllten Hotel oberhalb von Andorra la Vella. Fredi und Ina waren bereits am 20.8. nach München abgereist und Ina blieb bis zum 7.9. dort, mit Fredi in seiner Wohnung und Fredi jetzt natürlich fest. Fredi kam Weihnachten nach Hause, fuhr zum Jahresende nochmals nach La Cerdanya zum Fallschirmspringen und ein wenig Skilaufen.


Copyright © 2007 · Alfred Menzell · WEITER