Jahr 1971

Schnee in Tarragona B/E: Ein enorm wechselhaftes Jahr. Es begann in Januar, wo meistens die Jahre ihren Anfang nehmen, mit großem Kälteeinbruch und sogar heftigem Schneefall in Tarragona, so dass wir bei unserer Wohnung sogar Schneemänner bauen konnten! Die Entwicklung bei Seidensticker Española, S.A. steuerte einem Tiefpunkt zu. Es wurde noch versucht mit Lohnkonfektion (Export in die BRD) aufzufangen, aber mein direkter Chef, Gerd S., zog sich immer mehr zurück und überließ seinem technischen Bruder Walter die Entscheidungen für die SE5A und die lauteten: "Gesundschrumpfung" (die dann auch nicht klappte und etwas über 2 Jahre später war Seidensticker in Tarragona und Spanien nur noch ein, vielleicht in Größenwahn, gewesener Traum. Anfang des Jahres begann es mit Teilentlassungen, sowohl im administrativen, wie im betrieblichen Bereich (Viegelahn wurde endgültig, aber zu spät, abgeschoben) und im Juni kam dann ich dran! Es lautete: "entweder Sie bleiben, "eingeeist" , kommen zu uns nach Bielefeld oder scheiden aus und werden entschädigt" (so Walter Seidensticker). Trotz der delikaten Situation der Seidensticker Española, S.A. war das ein Schock für mich, ich hatte noch absolut auf eine andere Entwicklung spekuliert. Aber die Entscheidung seitens der Geschäftsleitung Seidensticker Bielefeld war gefallen und mir oblag es, relativ betrachtet, die Konsequenz zu ziehen (nicht leicht, ich war inzwischen 44 Jahre alt). Ich entschloss mich für das Ausscheiden mit Abfindung, denn Arbeitsmüde war ich damals ganz bestimmt noch nicht und außerdem war ich enttäuscht und alles Andere war Murks. Die Abfindung war, für damalige Begriffe, großzügig. Gerd S. raffte sich zu einem tollen Abgangszeugnis auf, das war aber auch alles, seine Nasenspitze bekam ich nie mehr zu sehen. Mit Ende Juni beendete ich meinen beruflichen Lebensweg im Bereich SEIDENSTICKER. Es begann dann ein teils sehr schöner und langer, teils hektischer Sommer, letzteres auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit, denn ich war ja nicht am Ende, sondern hatte eine herrliche, kleine Familie weiter in die Zukunft zu führen. Auf Stellenanzeigen in LA VANGUARDIA (gute, alte Freunde taugen in solchen Trancen genau gar nichts und Namen nenne ich nicht) schrieb ich an Gott und die Welt, darunter INTELHORCE - Malaga (wo ich sogar nach Madrid zur Prüfung eingeladen wurde und mit Maita hinfuhr) und - eigentlich, um nichts unversucht zu lassen, denn gesucht wurde ein Fabrikleiter- an NOVALUX IBERICA, S.A., spanische Niederlassung von NOVA-LUX GmbH aus Köln. Aber man antwortete mir und zitierte mich zu Gesprächen nach Barcelona, da auch der Posten eines 2. Leiters der Vertriebsorganisation (Sub-Director Comercial) neu zu besetzen sei. Anfang September fanden diese Gespräche statt (mit Joaquin Rüggeberg= Director Comercial und Pedro Ketelsen= Geschäftsführer) und wir wurden uns sofort einig, ich muss sagen, sehr zu meiner Zufriedenheit und Beruhigung und ich konstatiere diesen in meinem beruflichen Lebensweg letzten Wechsel, heute, ich schreibe 1988, als Glückstreffer, obwohl die nächsten über 14 Jahre mir nicht leicht gemacht wurden. Aber nur Glück im Leben, das hat es nie gegeben, gibt es nicht und wird es nie geben, sein kleineres oder größeres Kreuz hat jeder immer mal zu tragen. Am 16.9., einem Tag vor meinem 45. Geburtstag, trat ich bei NOVALUX ein. Bis April 1972 zog ich von Tarragona allein nach Barcelona und wohnte bei Tante Margarita Goller, Carmen und Bea in Calle Aribau, 211, als zahlender Gast (ein "Erlebnis" für sich) und fuhr jedes Wochenende nach Tarragona, wo Maita. und die Kinder blieben. Ich/wir suchten Wohnung in Barcelona und beschlossen und unterschrieben den Kauf unserer Eigenwohnung in Calle Gustavo Becquer, 27-2°2ª, die kurz vor der Fertigstellung war (dazu half zeitgünstige Konstellation angelegter Gelder der Entschädigung Seidensticker) . Im Bereich meiner Verantwortung begann bald eine intensive Reisetätigkeit quer durch Spanien, die über viele Jahre anhielt, Besuch der Grosskunden, Tagungen, etc. Oft war ich 20 Tage im Monat unterwegs, oft auch die Wochenenden. In Tarragona, in den "langen Ferien", hatten wir 14. Tage Tante Klara zu Besuch. Ina hatte im Juli ein Schulferienlager, "Colonias", bei St.Geroni (Montseny). Fredi und Ina entwickelten sich weiterhin herrlich, gesundheitlich und auch schulisch im Colegio PAX. Fredi sattelte dann im Herbst ins Colegio LA SALLE um, um dort den COU=Abitur zu machen.

Ino-Pino Ino-Pino Ino-Pino

Hans-Walter Stursberg F/U: Es waren sogenannte "lange Ferien", da ich bei Seidensticker austrat, bzw. ausgetreten wurde. Juli waren wir in Tarragona, mit viel Strand und Segeln.
Dann in Darnius, wir Vier und Mama, Nena und Töchter Mausi und Susi. in Darnius besuchten uns Hans Walter Stursberg und Michael Wiescher, mit dem Freund von Hans: Wilfried, genannt Winnetou. Die Drei zelteten am Stausee und machten jede Menge Mist, z. b. Feuer mitten im Wald im August. Dann kamen noch HAJO (Hans-Joachim) Bischoff aus Montreal mit seinem Freund Martin zu Besuch, mit denen wir in Rosas, etc. waren, ach ja, Port de la Selva.


Copyright © 2007 · Alfred Menzell · WEITER