Jahr 1950

Maita und Alf, 1950 B/E: Spannendes Jahr vor unserer geplanten Hochzeit für 1951, mit Einkäufen für einen künftigen Hausstand, soweit es die bescheidenen Gelder erlaubten. Maita arbeitete ja auch noch und die respektiven Eltern waren, soweit es ihnen möglich war, großzügig. Zum Beispiel kauften wir unser komplettes künftiges Schlafzimmer, gebraucht, aber neuwertig, vom Ehepaar Meyer-Döhner und fühlen uns heute noch darin wohl (1988). Schwester Nena verlobt sich mit Claus Hoelscher, der über französische Gefangenenlager (vorher USA) und dem spanischen Internierungs-Camp in Nanclares de la Oca, nach Spanien eingewandert war. Auch in diesem Jahr, verlobten sich Ina Stursberg, Maitas Schwester, in Madrid mit Herbert Bischoff, nur hatten die es "eilig" und heirateten bereits im Dezember diesen Jahres.

F/U: Maita und ich, mit Mama, in Darnius. Mit diesen Ferien nahmen wir das praktisch fast verlassene Familienhaus "Can Joli" wieder in Besitz und ab diesem Jahr, obwohl wir dann noch nicht viel Gebrauch davon machten, wurde das Haus (erst mal von meinen Eltern) erhalten und Verbesserungen eingeführt. Mit verräucherten Eisenbahnen und unmöglichen Autobussen kamen wir nach Darnius und wieder nach Madrid zurück, Wir wanderten in Darnius viel, z.B. an den Fluss Arnera und zu "La Farga", einem ehemaligen Elektrizitätswerk, wo heute die Staumauer des Stausees ist und zu allen aus der Kinderzeit altbekannten "fuentes". Danach waren wir in Gerona, eingeladen von einem Großkunden von Metalunion, Puig Riera (der uns erklärte, er könne nicht nur jeden zweiten Tag Hühnchen essen und sich deshalb in Madrid eine Intimfreundin, piso inbegriffen, zugelegt hatte und uns außerdem erstmals Froschschenkel als Leckerspeise offerierte). Danach waren wir noch auf einige Tage in Bagur, bei Familie Goller, immer am Strand und ganz kurz in Barcelona, von wo aus wir mit T.Margarita Goller Montserrat besuchten. Mama und Maita vor Can Joli, 1950 Maita und Alf in Darnius, 1950 Maita und Alf am Ricardell

Jahr 1951

Hochzeit von Alf und Maita, 21.05.1951 B/E: DAS Ereignis. Am 21. Mai heiratete ich meine Maita (nach gut 7 Jahren gemeinsamer oder getrennter Zeit der Jugendliebe). Grosse Hochzeit in der Evangelischen Kirche in Madrid und Fest im Elternhaus Menzell, Calle Cuesta,15, im Garten. An dem großen Buffet beteiligen sich unsere beiden Elternpaare. Viele, viele Gäste: trotzdem Deutschland den Krieg nun schon lange verloren hatte, Frau Carrero Blanco (Ehefrau der "grauen Eminenz" von Franco) kam zu uns, dazu T.Margarita mit Töchtern Carmen und Marga (die in der Kirche sangen), Omi "Dickes" Wiescher, die Ehepaare Ratfisch und Stiegler und viele, viele mehr. Bis spät abends gab es dann noch ein intimeres Fest im Haus und wir wollten gar nicht gern "entlassen" werden. Für damalige Begriffe Super, "zelebrierten" wir unsere Hochzeitsnacht im Hotel Nacional von Madrid. Anderen Tages flogen wir von Madrid, über Valencia, nach Ibiza, wo wir zwei herrliche Flitterwochen verlebten. In kleineren Pensionen, wir waren wirklich nicht verwöhnt, aber wir wurden von "sehenden" Augen reizend aufgenommen und bedient. Damals hatten wir jede Menge Strand und Buchten für uns allein, wir fuhren Fahrräder und wurden von freundlichen und anhänglichen Hunden begleitet (aber die Biester konnten nicht reden...). Wir segelten sogar. Zu Maitas 23.Geburtstag waren wir in Valencia, dann Rückflug nach Madrid. Am 27.10. Hochzeit von Nena (Margarita Adelheid) und Claus Hoelscher, auch in der Evangelischen Kirche in Madrid. Maita und ich lebten das erste halbe Ehejahr in meinem Elternhaus Menzell, dann, zum Jahresende, zogen wir in unsere erste und schöne Wohnung, Avenida de America, 10, ein (die Wohnung hatte uns, durch seine Beziehungen beim Banco de Vizcaya, Claus Hoelscher vermittelt). Wir feierten das erste gemeinsame Eheweihnachten und danach ununterbrochen in den folgenden Jahren bis heute und unter verschiedensten Umständen. 1951 war das beste Geschäftsjahr von "Metalunion", was sich 1952 in eine schöne Gewinnbeteiligung niederschlug.

Das Wohnzimmer in Avda.America 10 Maita in der Kueche

F/U: Die Hochzeitsreise waren unsere Ferien, zu mehr reichte es damals nicht. Hochzeitsreise, Ibiza Hochzeitsreise, Ibiza

Jahr 1952

Mausi mit Oma Consuelo B/E: Am 23.7. Geburt von Ingrid (Mausi) Hoelscher Menzell in Madrid, die Familie Hoelscher lebte aber damals in Malaga. Maita und ich geschäftlich im VW von Vater reisten durch Andalusien (erst mit Mama bis Malaga, dann wir allein nach Sevilla, Cadiz, San Fernando, Granada, Ronda und Cordoba). Geschäftlich war die Fahrt eine totale Pleite, ich kaufte (chatarra) nur Mist ein und mit dem Dreckzeug, in großen Säcken aufs Autodach des VW geladen, fuhren wir noch durch halb Andalusien! Ich hatte weniger Auge und "manitas" als unsere Lagerarbeiter von METALUNION. Vom Standpunkt unserer jungen Ehegemeinschaft und der Touristik aus betrachtet, war es aber eine sehr schöne Reise.

F/U: Außer der "geschäftlichen" Reise im Frühjahr, waren wir im Sommer 14 Tage in Navacerrada, im ehemaligen Besitztum Kadner (Buchhändler), der dann von Herrn Bernhardt übernommen worden war (wir zwei, mit Marion Dietl geb.Bernhardt und Ehemann Poldi, Ina und Herbert Bischoff, Hans-Walter Stursberg und Sigrid und einem Arzt-Ehepaar, Maite und Ramon und deren kleine Tochter. Ich versuchte verzweifelt Hans-Walter das Schwimmen beizubringen, aber erfolglos, der Junge war damals (11) ein großer Angsthase. Eines der Erlebnisse damals, war das Eindringen in den Garten eines "voijeurs", der durch die Fensterritzen wohl unser Sexleben zu betrachten gedachte. Ich hörte Geräusche im Garten, sprang aus dem Haus und sah den älteren Mann sich in einem Gebüsch verstecken. Ich idiotischer "Held" (denn es hatte auch ein bewaffneter Einbrecher sein können) drauf zu und den Kerl am Kragen gepackt. Er winselte ganz fürchterlich und bat nicht der Guardia Civil ausgeliefert zu werden, Nach Beratung mit Herbert und Poldi, die sofort zur Hand waren, beschlossen wir, den Dreckskerl laufen und unsere Ferien nicht stören zu lassen. Pza.de Esp. in Sevilla Unterwegs nach Cadiz

Jahr 1953

B/E: Keine besonderen Ereignisse, die sich in meinem Gedächtnis festgesetzt hatten, außer, dass Maita und ich und Karlos Mitglieder im "superkatholischen" Sportklub Apostol Santiago wurden, wo wir zwei Brüder häufiger Tennis spielten und wir zum Schwimmen gingen, allerdings da, in getrennten Schwimmbecken, Männlein und Weiblein streng getrennt!

F/U: Wieder auf 14 Tage, das war damals weiterhin die maximale Urlaubszeit, in Navacerrada, in der ex-Finca Kadner, bei fast gleicher Besetzung wie im Vorjahr.

Jahr 1954

Abschied von Bischoffs B/E: Es war wohl ein besonders glückhafter Frühsommer in diesem Jahr, abgesehen von -vereinbart- "ohne Rücksicht auf Verluste", denn Maita wurde schwanger, unser erstes Kind meldete sich an. Beruflich und immer für damalige Begriffe, gute Zeiten. Ich wurde nun Apoderado General bei der METALUNION, mit einem 5%igen Anteil an der Firma. Ina und Herbert Bischoff, die inzwischen zwei Kinder hatten (Hajo und Marlis) , wanderten im April nach Kanada aus. Bei unserer gegenseitigen Bindung und Zuneigung, war es für uns ein großer Verlust, unter Anderem endeten damit unsere vielen Bridge-Abende. Umzug der Eltern vom Haus Calle Cuesta,15 in schönes, alles Haus in die c. Maestro Chapi, das ich "entdeckt" hatte. Grund: Haus C/Cuesta sollte abgerissen werden, um dem Straßenbau den Weg frei zu machen. Wurde es auch, aber viel später. Nachbarn dort waren Familie Wenzel (Franz und Gisela), zu denen eine fast intime Freundschaft entstand und die später in "si te he visto, no me acuerdo" endete. Wenzels hatten ein kleines Schwimmbad, in dem wir viel Spaß im Sommer hatten, jedenfalls einige Jahre lang.

La Posada del mar, Malaga F/U: In Malaga, bei Nena und Claus Hoelscher, wir zwei mit Mama in unserer Begleitung. Mama blieb, damals natürlich mit Dienstmädchen zur Hilfe, bei Mausi (2) und wir zwei, Hoelschers und Karlos machten eine Reise nach Tanger, Tetuan, Xaueen, Ceuta und Gibraltar. In Tetuan war Maita so böse, dass Claus, Karlos und ich in einen "Puff" gingen, um Bauchtänze zu sehen! Dabei waren wir Drei in einem Zimmer, mit drei "moritas" zusammen, spendierten 3 Coca-Colas, ließen die Mädchen ein bisschen Tanzen und gingen wieder. Die höflichsten Dinger der Welt, obwohl sie natürlich mehr erwartet hatten. Auf dieser Reise war Fredi, weich im Bauch der künftigen Mami verborgen, mit von der Partie. Übrigens war um diese Zeit auch Tante Lotte Menzell (Oberschwester im Westend-Krankenhaus in Berlin) in Malaga zu Besuch und war mit uns bis Malaga gefahren, in Vaters VW, den er immer so großzügig überließ, jedenfalls mir.


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